Tod im Wasser, Blatt 7 der Folge »Tod«, 1934
Kreidelithographie, Kn 268 b
Das siebte Blatt der Folge zeigt wie in einer ›Unterwasseraufnahme‹ das Absinken lebloser Körper, das Auslöschen einer Familie. Der gebeugte Körper der Mutter drückt das Kind mit in die Tiefe, während der Vater mit aufgerichtetem Körper und geöffnetem Mund hinabsinkt. Der Schwebezustand illustriert nicht ein qualvolles Sterben, sondern die nun unbeschwert treibenden leblosen Körper in der tragenden Materie des Wassers.
Käthe Kollwitz beschäftigt sich schon 1909 und nochmals in den 1920er Jahren im Zuge ihrer Arbeit für den Simplicissimus mit dem Wassertod, als sie schwangere, zum Teil mit ihren Kindern ins Wasser gehende Frauen zeichnet. Während die Künstlerin in diesen Blättern jedoch die Not in der sich die Frauen befinden, und ihre Verzweiflung, die sie zu diesem letzten Schritt zwingen, hervorhebt, sind die Figuren in »Tod im Wasser« bereits von allem irdischen Elend erlöst.
Käthe Kollwitz, Ertrinkender Mann, 1934, Kohle auf dickem, chamoisfarbenem Papier, NT 1258