Was bleibt eigentlich der Mutter? Ein Junge rechts und einer links, mein rechter und mein linker Sohn, wie sie sich nannten. Einer tot und einer so fern und ich kann ihm nicht helfen. Mein ganzes Mutterleben liegt eigentlich schon hinter mir. Ich habe so eine fürchterliche Sehnsucht danach zurück – Kinder – meine Jungen – zu haben, einer rechts und einer links, mit ihnen zu tanzen wie früher, wenn der Frühling kam und Peter mit Blumen und wir einen Frühlingstanz machten.«
Käthe Kollwitz, Tagebücher, 17. Januar 1916