Talk im Forum

Vorträge, Künstlergespräche, Lesungen und Vorführungen

Mit unseren Veranstaltungen der Reihe ›Talk im Forum‹ bieten wir Besuchern in unterschiedlichsten Formaten tiefergehende Einblicke und die Möglichkeit zu intensiver Auseinandersetzung mit einem Thema. Ob Podiumsdiskussion, Fachvortrag, Werkstattgespräch oder Lesung - jede Ausstellung wird von abwechslungsreichen Veranstaltungen begleitet.

© Carolin Schüten

Termine

Mittwoch

7.12.2022

18.30 Uhr

Kosten: 9 € / erm. 6 €
(inkl. Ausstellung)

Talk im Forum mit Caroline Schüten, Damian Zimmermann und Puya Bagheri

Chorweiler — Ansichtssache

Begrenzte Teilnehmerzahl!
Reservierung unter Tel. 0221 / 227-2602
oder museum@kollwitz.de

Im Rahmen der Sonderausstellung »TRANSIT — Chorweiler x Kollwitz«
1990 hat die Kölner Fotografin Carolin Schüten Menschen in Chorweiler fotografiert. Ihre beeindruckenden Porträts von Einzelpersonen, Freunden und ganzen Familien in ihrem privaten Wohnumfeld sowie im öffentlichen Raum wurden in dem Bildband „Chorweiler Ansichten“ zusammen mit Interviews und Berichten publiziert. Dieses Buch ist zwar längst vergriffen, aber ihre Fotografien prägen das Gesicht des Stadtteils bis heute, denn als überlebensgroße Abzüge sind sie noch immer auf dem Bahnsteig der S- und U-Bahn-Haltestelle Chorweiler zu sehen.
Anlässlich der Ausstellung „Transit – Chorweiler x Kollwitz“ sprechen Puya Bagheri und Damian Zimmermann mit Carolin Schüten über ihr damaliges Projekt und vergleichen es mit den heutigen Porträts von Zimmermann. Dabei diskutieren sie auch darüber, wie das Medium Fotografie zum Selbstverständniseines Stadtteils und dessen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit beitragen kann.

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Archiv

Donnerstag

27.10.2022

19 Uhr


Der große Heinz Erhardt-Abend mit dem Parodisten Andreas Neumann

Noch’n Gedicht!


Im Rahmen der Ausstellung »Der neue Simplicissimus - Satire für die Bonner Republik«
Heinz Erhardt ist der Schelm der Wirtschaftswunderjahre. Schon lange vor Comedy und Slapstick verzaubert der Kleinbürger-Poet mit schwarzer Hornbrille und onkelhaftem Charme das Nachkriegsdeutschland mit leichtem Witz und Wortverdrehereien.
Am großen Heinz Erhardt-Abend lässt der Parodist Andreas Neumann den beliebten Komiker wieder auferstehen – und er macht das derart gekonnt, dass Erhardts Tochter Grit Berthold anerkennend bemerkte: »Als ich Andreas Neumann hörte, meinte ich, mein Vater lebt!«

Zur Person: Andreas Neumann parodiert noch weitere Stars und Sternchen der Wirtschaftswunderjahre wie Heinz Rühmann, Hans Moser oder Theo Lingen. In seinen Programmen kommen manchmal aber auch Marcel Reich-Ranicki, Inge Meysel, Ekel Alfred und andere zu Wort - meist in einer Geschwindigkeit, das man meinen möchte, es stünden mehrere Personen gleichzeitig auf der Bühne. Einer für alle - alle auf einmal, so das Motto des Parodisten.

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Mittwoch

24.8.2022

18.30 Uhr

Vortrag von Dr. Uwe Westfehling

Der rote Hund in Krieg und Frieden.
Satire vom Kaiserreich bis zur Bonner Republik


Im Rahmen der Ausstellung »Der neue Simplicissimus - Satire für die Bonner Republik«
Der SIMPLICISSIMUS als eine ebenso engagiert kritische wie heftig umstrittene Zeitschrift ist untrennbar mit dem politischen Schicksal und der Mediengeschichte Deutschlands und Europas verbunden. Unter dem Wilhelminischen Kaiserreich galt er manchen sogar als »einzige echte Opposition«. Er stand gleichwertig neben anderen berühmten Satireblättern wie Punch, Charivari und Kladderadatsch. Heftige Auseinandersetzungen und aufsehenerregende Prozesse haben seinen Weg begleitet – und es gab auch Phasen des Absturzes, wie 1914 und 1933. Mit der Neuausgabe ab 1954 beweist die mit Recht berühmte Institution aber noch einmal echten Biss!
In seinem Vortrag thematisiert Uwe Westfehling die wechselvolle Geschichte der legendären Satirezeitschrift und wirft Schlaglichter auch auf andere Blätter.

Zur Person: Dr. Uwe Westfehling war Leiter der Graphischen Sammlung im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud und ist Kurator der aktuellen Sonderausstellung »Der neue Simplicissimus – Satire in der Bonner Republik«.
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Mittwoch

4.5.2022

18.30 Uhr


Abschiedsvortrag von Hannelore Fischer,
Direktorin des Käthe Kollwitz Museum Köln

»Bleiben meine Arbeiten so in ihrer Wirkung …«
Käthe Kollwitz. Die Künstlerin 
und die weltweit größte Sammlung ihrer Werke


Im Rahmen der Ausstellung »Kollwitz Kontext. Das Werk hinter den Meisterwerken«
»Bleiben meine Arbeiten so in ihrer Wirkung – auch nach Jahrzehnten – ja, dann habe ich sehr viel erreicht. Dann sind durch mich die Menschen bereichert worden.«
Überwältigt von den begeisterten Medienberichten anlässlich einer Ausstellung zu ihrem 50. Geburtstag in der Galerie Cassierer reflektiert Kollwitz am 13. Mai 1917 in ihrem Tagebuch fast ungläubig den Erfolg ihres Schaffens.
Heute, mehr als 100 Jahre später, zeigt sich diese Hoffnung bestätigt: Ihre Zeichnungen und Druckgraphiken haben sich in unser kulturelles Gedächtnis eingeschrieben. Ihre Hauptwerke – die Zyklen Weberaufstand, Bauernkrieg und Krieg, ebenso wie ihre politischen Plakate oder eindringlichen Arbeiten zum Thema Abschied und Tod – sind im Käthe Kollwitz Museum Köln zu sehen. Darüber hinaus besitzt die Sammlung auch zahlreiche seltene Zustandsdrucke und Vorzeichnungen, die den Kontext ihrer Entstehung und die Arbeitsweise der Kollwitz nachvollziehen lassen.
Aber wer war diese Frau eigentlich?

In ihrem Abschiedsvortrag spricht Hannelore Fischer über den Werdegang der Künstlerin, über ihr Werk und über die Kölner Kollwitz-Sammlung, die maßgeblich unter ihrer Verantwortung zur heute umfangreichsten und bedeutendsten Kollwitz-Sammlung weltweit wurde.

Zur Person: Hannelore Fischer ist seit 1990 ist Direktorin des Käthe Kollwitz Museum Köln und hat das Werk der Künstlerin in zahlreichen monothematischen Ausstellungen vorgestellt.

Mittwoch

23.3.2022

18.30 Uhr

Talk im Forum Zum Abschied von Hannelore Fischer,
Direktorin des Käthe Kollwitz Museum Köln

37 Jahre für Käthe Kollwitz.
Gisela Steinhauer im Gespräch mit Hannelore Fischer


Im Rahmen der Ausstellung »Kollwitz Kontext. Das Werk hinter den Meisterwerken«
Seit der ersten Lektüre der Tagebücher von Käthe Kollwitz ist Hannelore Fischer als damals angehende Kunsthistorikerin von der »emotionalen Schlagkraft« in Wort und Werk der Künstlerin beeindruckt. Als sie von der Käthe-Kollwitz-Sammlung der Kreissparkasse Köln erfährt, bewirbt sie sich initiativ und erhält als junge Absolventin die Chance, den Aufbau des Museums zu begleiten, das sie nur wenige Jahre später, ab Januar 1990, als Nachfolgerin der Kollwitz-Enkelin Jutta Bohnke leiten wird.
Mit großem Engagement entwickelt sie die Sammlung zur heute weltweit umfangreichsten und die Präsentation von der eher improvisierten Einrichtung in der Sparkasse zum ersten Käthe Kollwitz Museum überhaupt mit heute internationalem Renommee. Nach mehr als 100 Ausstellungen von Südafrika über Kaliningrad bis New York und zahlreichen Publikationen, die sie als Herausgeberin verantwortet, ist sie als »Sachwalterin« für das künstlerische Erbe der Kollwitz darüber hinaus die Ansprechpartnerin für Ausstellungsmacher*innen, Forscher*innen und Auktionshäuser in aller Welt.

Ende März verabschiedet sich die dienstälteste Museumsdirektorin Kölns nun in den (Un-)Ruhestand. Die Rundfunkjournalistin Gisela Steinhauer spricht aus diesem Anlass mit Hannelore Fischer über ihre Erfahrungen, Erinnerungen und Zukunftspläne, über Hintergründiges und über Anekdoten aus einem reichen Berufsleben von mehr als 37 Jahren für Käthe Kollwitz.

Zur Person: Die mit dem deutschen Radiopreis ausgezeichnete Journalistin Gisela Steinhauer moderiert u.a. die Sendung »im Gespräch« im Deutschlandfunk Kultur, das »Tischgespräch« in WDR 5 und die »Sonntagsfragen« in WDR 2.

Mittwoch

1.12.2021

18.30 Uhr

Online-Vortrag von Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart

»In sich hinein spüren«.
Die Bildwelten der Maria Lassnig






Im Rahmen der Ausstellung »Maria Lassnig. Die Sammlung Klewan« 
Maria Lassnig (1919–2014), die Ausnahmekünstlerin, widersetzt sich zeitlebens allen Strömungen. Bereits 1948, als junge Absolventin der Wiener Kunstakademie, kommt ihr – so die Anekdote – in einer Wiener Trambahn die Idee, ihre Körpergefühle zu malen. »Body-awareness-paintings«. Dieser treffende Ausdruck, den sie während ihrer New Yorker Jahre 1968–1980 erfindet, begleitet ihr Schaffen ein Leben lang. Mit Bleistift oder Aquarell auf Papier, als Druckgraphik oder auf überlebensgroßen Leinwänden malt sie in kräftigen Farben ihre Körperempfindungen – Bilder, die sich dem Betrachter nicht sofort erschließen, wenn es um die Verschmelzung mit Tieren geht, wenn sich die Künstlerin als Sessel spürt oder eins wird mit prothesenhaften Apparaten.

Christiane Lange gibt in ihrem Vortrag einen Einblick in die Biographie der Künstlerin und stellt in ausgewählten Werken die Bildwelten der Maria Lassnig – einer »Hirnforscherin der Malerei«, so die Kunsthistorikerin – aus einem Schaffenszeitraum von über 70 Jahren vor.

Zur Person: Prof. Dr. Christiane Lange ist Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart, Honorarprofessorin der Akademie der Bildenden Künste München und gemeinsam mit dem Sammler Helmut Klewan Mitinitiatorin dieser Ausstellung.

Informationen zur Teilnahme am Online-Vortrag via WebEx:
Anleitung

Mittwoch

25.8.2021

18.30 Uhr

Donnerstag

26.8.2021

18.30 Uhr


Autorenlesung + Teezeremonie mit Christoph Peters
und dem Keramiker Jan Kollwitz

»Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln«


Im Rahmen der Ausstellung »Jan Kollwitz. Japanische Keramik«
Ausgerechnet in einem verschlafenen Kaff an der Ostsee soll der berühmte japanische Ofensetzer Yamashiro für den deutschen Keramikkünstler Ernst Liesgang einen traditionellen Anagama-Holzbrandofen errichten. Alles muss streng nach japanischer Überlieferung vor sich gehen. Doch immer wieder kommt es zu ungeahnten Komplikationen beim Bau. Als wäre das nicht genug, entdeckt Herr Yamashiro zum Entsetzen seiner japanischen Begleiter auch noch seine Begeisterung für Mettbrötchen, Schnitzel, Kartoffeln und Schnaps…

Zum Autor: Christoph Peters verbindet eine langjährige Freundschaft mit Jan Kollwitz. Der Bau dessen Keramikbrennofens durch einen japanischen Ofensetzer diente ihm als Inspiration für seine 2014 erschienene, selbstverständlich (fast) rein fiktive Geschichte… Der Berliner Autor (*1966) erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2016) und die Thomas Kling-Poetikdozentur der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (2017). Zuletzt erschienen sein »Dorfroman« (2020) im Luchterhand-Verlag.

Im Anschluss führen Jan Kollwitz und Christoph Peters eine originale japanische Teezeremonie vor.

Samstag

21.8.2021

18.30 Uhr


Vortrag von Jan Kollwitz

Feuer und Erde. Traditionelle japanische Keramik
aus Cismar an der Ostsee


Im Rahmen der Ausstellung »Jan Kollwitz. Japanische Keramik«
Im Japan des 16. Jhd. entfalten sogenannte Teemeister die Teezeremonie zu großer kultureller Blüte und beeinflussen damit die Kunst und Ästhetik auf Jahrhunderte hinaus, bis in unsere Zeit. Zur Praxis der Teezeremonie gehören Gefäße aus Keramik, die nach alten, naturnahen Techniken und gemäß genauer Form- und Farbvorgaben hergestellt werden. Diese sogenannte „Teekeramik“ gilt in Japan als die höchste der Künste, noch vor Malerei und Musik. Jan Kollwitz hat in Echizen, einem Hauptort der ursprünglichen Keramik Japans, dieses alte Handwerk erlernt. In seinem Vortrag spricht der Urenkel von Käthe Kollwitz über seine Erfahrungen als Schüler des Meisters Yutaka Nakamura, über die Philosophie der Teezeremonie und die traditionelle japanische Keramik.

Zur Person: Der Keramiker Jan Kollwitz lebt und arbeitet im holsteinischen Klosterdorf Cismar an der Ostsee. Dort brennt er einen originalen Anagama-Holzofen, der ihm vor 30 Jahren von einem japanischen Ofenbaumeister gebaut wurde.

Mittwoch

11.8.2021

18.30 Uhr


JÜRGEN WILDE, BERNHARD MAAZ UND HANNELORE FISCHER
IM GESPRÄCH ÜBER FRIEDRICH SEIDENSTÜCKER

»Die Fotogeschichte hatte einen neuen Star«


Im Rahmen der Ausstellung »Friedrich Seidenstücker - Leben in der Stadt«
Ann und Jürgen Wilde führten von 1972 bis 1985 in Köln eine der ersten Galerien für Fotografie in Europa. Ziel ihrer Arbeit war es, in Vergessenheit geratenen Künstlerinnen und Künstlern der fotografischen Avantgarde der 1920er und 1930er Jahre eine Plattform zu bieten. Friedrich Seidenstücker zählt zu ihren ersten Entdeckungen. Seine Aufnahmen sind Bestandteil ihrer umfangreichen Sammlung, die seit 2010 als Stiftung an die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen angegliedert ist.

Mit deren Generaldirektor, Prof. Dr. Bernhard Maaz, und mit Jürgen Wilde spricht Hannelore Fischer über die Wiederentdeckung des Fotografen, über die einzigartige Sammlung der Galerie-Pioniere und deren Bedeutung für die Münchener Pinakothek der Moderne.

Mittwoch

28.10.2020

18.30 Uhr


VortRag von Ekaterini Kepetzis

Nur ›Rüschen und Flitterkram‹?
Die hedonistische Welt des Pariser Art Déco
in den ›Goldenen 1920er Jahren‹


Im Rahmen der Ausstellung »Art Déco - Grafikdesign aus Paris«
Das Art Déco ist – auch thematisch – eleganter und lebensbejahender Ausdruck der ›Goldenen Zwanziger‹, Verkörperung einer begeisterten und begeisternden Aufbruchstimmung. Seine luxuriöse Ausrichtung zeigt sich unverhohlen in den kostbaren Materialien seiner Preziosen – vom Wolkenkratzer über das Filmset, das neue Automobil bis zum Diamantring. Jazz, Revue und Film treten stilistisch ebenso als Gesamtkunstwerke hervor wie die Haute Couture mit ihren Begleiterscheinungen wie Modehäuser, Markenparfüms und Katalogen.
Ekaterini Kepetzis setzt in ihrem Vortrag Schlaglichter und nimmt insbesondere das Paris zwischen den Weltkriegen als schillernde, fiebrig-moderne Metropole in den Blick.

Zur Person: Prof. Dr. Ekaterini Kepetzis war Akademische Oberrätin am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln und lehrt seit Oktober 2019 Kunstgeschichte und Kunstvermittlung an der Universität Koblenz Landau in Landau.

Mittwoch

26.8.2020

18.30 Uhr

Konzertlesung mit Renate Fuhrman und dem Duo KontraSax

»Zur Orientierung…«


Im 75. Todesjahr von Käthe Kollwitz (1867-1945) und 35. Gründungsjahr des Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe Kollwitz zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Dem Leser ihrer Tagebücher und Briefe begegnet sie darüber hinaus als Chronistin ihrer Zeit, als einfühlsame Zuhörerin, aber auch als härteste Kritikerin ihres eigenen Schaffens. Im Rahmen der Ausstellung »Liebe und Lassenmüssen…« im 75. Todesjahr der Künstlerin liest die Schauspielerin Renate Fuhrman aus den Selbstzeugnissen von Käthe Kollwitz, umrahmt von Dichterworten Goethes, Freiligraths und Heines, die Kollwitz zeitlebens zur Orientierung dienten. Das Kölner Duo KontraSax kommentiert die Texte mit eigens hierzu entstandenen erzählerischen Kompositionen.

Renate Fuhrmann war über viele Jahre festes Ensemble-Mitglied der Bühnen der Stadt Köln. Neben eigenen Regiearbeiten tritt sie heute als Sprecherin für Funk, Fernsehen oder das Literaturfestival lit.Cologne in Erscheinung. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit der letzten Jahre sind szenische Lesungen gemeinsam mit dem Duo KontraSax, darunter Projekte zu Elfriede Jelinek, Gertrude Stein oder Herta Müller.

Das Kölner Duo KontraSax, bestehend aus Christina Fuchs und Romy Herzberg, ist seit mittlerweile 30 Jahren fester Bestandteil der Kölner Musikszene. Die Kompositionen von KontraSax basieren auf der spannenden Balance zwischen frei improvisierten und vorstrukturierten Elementen sowie dem Wechselspiel meditativer und perkussiver Elemente. Ihr besonderes Interesse gilt der Kombination von Musik mit anderen Künsten, daher suchen Herzberg und Fuchs in ihren Auftritten immer wieder den Dialog mit Schauspielern, Tänzern und bildenden Künstlern.

Mittwoch

15.1.2020

18.30 Uhr

Lesung mit peter graf und thomas sarbacher

Ulrich Alexander Boschwitz: »Menschen neben dem Leben«


Ein Buch, fast wie der Roman zur Ausstellung »Berliner Realismus«: Bald 80 Jahre nach seinem Entstehen ist jetzt der Debütroman des erst kürzlich wiederentdeckten Schriftstellers Ulrich Alexander Boschwitz (1915-1942) erstmals auf Deutsch erschienen.

Mit rauem Ton und in verspielten Bildern portraitiert der gerade einmal zweiundzwanzigjährige Autor jene kleinen Leute im Berlin der Zwanzigerjahre, die nach Krieg und Weltwirtschaftskrise rein gar nichts mehr zu lachen haben. Doch seine Kriegsheimkehrer, Bettler oder Prostituierten hören nicht auf, das Leben zu feiern: Abends zieht es sie in die Vorstadtschänke „Fröhlicher Waidmann“ – die einen zum Trinken, die anderen zu Musik und Tanz. Sie alle treibt die Sehnsucht nach ein paar sorglosen Stunden, bevor sich am nächsten Morgen der graue Alltag wieder erhebt.

Der Autor:
Geboren 1915 in Berlin als Sohn eines jüdischen Kaufmanns flieht Boschwitz 1935 nach Skandinavien. Dort veröffentlicht er unter dem Pseudonym John Grane 1937 seinen ersten Roman – mit großem Erfolg. Die Einnahmen ermöglichen ihm ein Studium an der Pariser Sorbonne. 1939 erscheint sein zweites Buch »Der Reisende«, zunächst in England, dann in den USA und in Frankreich. Kurz vor Kriegsbeginn wird der Autor trotz seines jüdischen Hintergrunds als »enemy alien« auf der Isle of Man interniert und schließlich nach Australien verbracht, wo er zwei Jahre lang festgehalten wird. 1942, auf der Rückreise nach England, wird sein Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert und geht unter. Boschwitz stirbt im Alter von 27 Jahren, sein letztes Manuskript sinkt wohl mit ihm.

Der Herausgeber und Entdecker des Romans, Peter Graf, und der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler Thomas Sarbacher zeichnen in ihrer Lesung ein lebendiges Bild vom „Berliner Lumpenproletariat“ der Zwischenkriegsjahre.

Mittwoch

27.11.2019

18.30 Uhr

Lesung mit marita breuer

»Das Leben hatte dort etwas Brausendes...«


Im Rahmen der Ausstellung: »Berliner Realismus - Von Käthe Kollwitz bis Otto Dix«
»Das Leben hatte dort etwas Brausendes«,
erinnert sich Käthe Kollwitz im Rückblick auf das Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Mehr als 50 Jahre lebt und arbeitet die Künstlerin in der Metropole mitten im Arbeiterviertel  Prenzlauer Berg, beobachtet die politischen und gesellschaftlichen  Entwicklungen der Großstadt, nimmt Anteil an den Schicksalen der Menschen und engagiert sich aktiv mit ihrer Kunst. Ebenso ihre Künstlerkollegen Baluschek, Zille, Dix oder Grosz: Sie alle nehmen kein Blatt vor den Mund – weder in ihren Werken, noch in ihren schriftlichen Zeugnissen – und legen den Finger gezielt in die Wunde: dahin, »wo’s weh tut«.

Die Schauspielerin Marita Breuer - bekannt als »Maria« aus der Film-Triologie »Heimat« von Edgar Reitz - liest aus den Tagebüchern und Briefen von Käthe Kollwitz und ihren Künstlerkollegen. Im Kontext der Sonderausstellung BERLINER REALISMUS zeichnen diese Selbstzeugnisse ein lebendiges Bild der turbulenten Berliner Metropole zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Mittwoch

18.9.2019

18.30 Uhr

Talk im Forum

Sammler und Jäger 


Im Rahmen der Ausstellung »Kollwitz im Esszimmer - Leben mit ›schwerer Kost‹ ...«
»Ihre Werke berühren mich, gehen unter die Haut«
… sagt eine Kölner Kollwitz-Sammlerin. »Alles im Werk der Künstlerin wirkt so authentisch – die Verzweiflung, aber auch das Nichtaufgebenwollen und die Momente der Lebensfreude«, findet ein Kollwitz-Sammlerpaar aus NRW. Und eine Kunsthändlerin aus Münster weiß: »Kollwitz-Liebhaber sind von Grund auf Philantropen«.

Beim Talk im Forum spricht Hannelore Fischer, Direktorin des Käthe Kollwitz Museum Köln, mit den Sammlern, der Kunsthändlerin und einem Auktionator über die große Leidenschaft für Käthe Kollwitz, über Klischees und Vorurteile und über den besonderen Markt für die Künstlerin.

Adresse

Käthe Kollwitz Museum Köln

Neumarkt 18-24 / Neumarkt Passage

50667 Köln

+49 (0)221 227 2899

+49 (0)221 227 2602

Öffnungszeiten

Di bis So

11 - 18 Uhr

Feiertage

11 - 18 Uhr

Erster Do im Monat

11 - 20 Uhr

Montags

geschlossen

Bitte beachten Sie

Die Ausstellungsräume des Käthe Kollwitz Museum Köln bleiben wegen umfangreicher Baumaßnahmen vorübergehend geschlossen.

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