Käthe Kollwitz (1867-1945)

Die Lebensdaten der Künstlerin

Kindheit, Jugend und Ausbildung (1867-1890)

Käthe Schmidt im Alter von 5 Jahren, 1872. Nachlass Kollwitz © Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe Schmidt im Alter von 5 Jahren, 1872

1867
Käthe Kollwitz, geb. Schmidt, kommt am 8. Juli 1867 in Königsberg/Ostpreußen als fünftes Kind von Carl Schmidt und Katharina Schmidt, geb. Rupp, zur Welt.

1881–1886
Der Vater entdeckt die zeichnerische Begabung seiner Tochter – ihm verdankt sie ihre Ausbildung zur Künstlerin.
Käthe Schmidt erhält ersten Unterricht in Königsberg bei dem Maler Gustav Naujok (Lebensdaten unsicher) und dem Kupferstecher Rudolf Mauer (1845–1905).

1886
Während einer Reise ins Engadin lernt Käthe Schmidt in Berlin die beiden naturalistischen Schriftsteller Gerhart Hauptmann (1862–1946) und Arno Holz (1863–1929) kennen. In München begeistern sie die Werke von Rubens in der Alten Pinakothek.

Im Anschluss an die Reise besucht sie auf der Berliner Künstlerinnenschule die Malklasse für Portraitstudien bei dem Schweizer Maler, Graphiker und Bildhauer Karl Stauffer-Bern (1857–1891). Dieser macht sie auf den Künstler Max Klinger (1857–1920) aufmerksam, dessen 1884 erschienene Radierfolge Ein Leben sie auf einer Ausstellung in Berlin begeistert. Für das Werk von Käthe Kollwitz sind Klingers Zyklen Ein Leben und Eine Liebe von besonderer Bedeutung.

1887–1888
Käthe Schmidt kehrt nach Königsberg zurück und erhält Unterricht bei dem Maler Emil Neide (1843–1908). Der Königsberger Historien–, Genre- und Bildnismaler ist in Ostpreußen ein anerkannter Historienmaler. Er arbeitet an der Ausschmückung der Königsberger Universitätsaula und der Aulen mehrerer Gymnasien in Insterburg und Königsberg mit, wo er mit mythologischen Themen und Darstellungen zur Geschichte Preußens hervortritt.

Im Juli 1888 geben die Eltern Schmidt die Verlobung ihrer Tochter Käthe mit dem Arzt Karl Kollwitz (1863–1940), einem Schulfreund ihres Bruders Konrad, öffentlich bekannt. Karl Kollwitz steht der Freien evangelischen Gemeinde nahe und ist Mitglied der Sozialdemokratie. Er gründet er 1913 den Sozialdemokratischen Ärzteverein und wird 1919 Stadtverordneter der SPD in Berlin.

1888–1890
Käthe Schmidt geht zum Studium an die Künstlerinnenschule nach München. Dort betreibt sie bei Ludwig Herterich (1856–1932) zum ersten Mal Aktmalerei nach einem lebenden Modell.

In München erlebt die junge Künstlerin den Durchbruch der naturalistischen Freilichtmalerei mit Schilderungen des alltäglichen Lebens aus dem einfachen Volk – angeführt von Max Liebermann (1847–1935) und Fritz von Uhde (1848–1911). Sie beschäftigt sich auch mit der naturalistischen Literatur sowie mit darin erörterten Frauenfrage und beginnt, sich mit der Geschlechterproblematik auseinander zu setzen.

Es entstehen erste Zeichnungen zu einer Streitszene aus dem Roman Germinal des französischen Schriftstellers Émile Zola (1840–1902).

1890
Zurück in Königsberg beginnt Käthe Schmidt mit der Ausführung der Streitszene aus Zolas Roman Germinal als Gemälde und macht hierfür vorbereitende Zeichnungen in Kneipen. Wenig später – im Zusammenhang mit ihrer Hochzeit, der geplanten Übersiedlung nach Berlin und der zu erwartenden Raumknappheit – plant sie jedoch, die Szene zu radieren. Hierfür lässt sie sich von ihrem ersten Lehrer Rudolf Mauer in druckgraphischen Techniken unterrichten.

Auf dem Weg zum Erfolg (1891-1900)

Käthe Kollwitz, um 1890. Nachlass Kollwitz © Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe Kollwitz, um 1890

1891
1891 heiraten Käthe Schmidt und Dr. Karl Kollwitz. Sie siedeln nach Berlin über, wo Karl im Bezirk Prenzlauer Berg, in der Weißenburger Straße (heute: Kollwitzstraße), eine Kassenarztpraxis eröffnet und das Paar eine Wohnung bezieht. Käthe Kollwitz lebt dort über 50 Jahre bis zum Sommer 1943.

Max Liebermann (1847–1935) wird zum prägenden Vorbild für Käthe Kollwitz, die nach ihrem Münchner Studium zum ersten Mal bewusst darangeht, das Arbeiterleben in seinen charakteristischen Situationen, noch frei von jeglicher Sozialkritik, künstlerisch wiederzugeben.

Die Künstlerin erklärt später, sie habe durch die kunsttheoretische Schrift Malerei und Zeichnung von Max Klinger den entscheidenden Impuls für ihre Hinwendung zur Graphik und die Beschäftigung mit den negativen Seiten des Lebens erhalten. Die Schrift – sie erschien erstmals 1891 – bestärkt die Kollwitz, sich mit den graphischen Künsten zu befassen.

Sie plant einen druckgraphischen Zyklus zu Zolas Roman Germinal.

1892
Geburt des Sohnes Hans Kollwitz (1892–1971).

1893
Unter dem Eindruck der Uraufführung des naturalistischen Dramas Die Weber von Gerhart Hauptmann, dem die Hungerrevolte der schlesischen Weber von 1844 zugrunde liegt, bricht Käthe Kollwitz die begonnene Folge zu »Germinal« ab und beginnt ihren ersten abgeschlossenen druckgraphischen Zyklus »Ein Weberaufstand«, den sie 1897 fertig stellen wird.

1896
Für ihre erste Lithographie zeichnet Käthe Kollwitz den älteren Sohn Hans.

Geburt des Sohnes Peter Kollwitz (1896–1914).

1898 
Käthe Kollwitz gelingt auf der Großen Berliner Kunstausstellung mit ihrem Zyklus »Ein Weberaufstand« der künstlerische Durchbruch. Max Liebermann (1847–1935) setzt als Mitglied der Preisjury durch, dass Käthe Kollwitz bei Kaiser Wilhelm II. für eine Medaille vorgeschlagen wird. Der Kaiser lehnt die Verleihung entrüstet ab.

Max Lehrs (1855–1938), Direktor des Dresdner Kupferstich-Kabinetts, wird auf Kollwitz aufmerksam und beginnt als erster Museumsmann die druckgraphischen Werke von Käthe Kollwitz zu sammeln. Er wird neben Max Liebermann zum wichtigsten Förderer der jungen Künstlerin.

1898–1903
Käthe Kollwitz erhält einen Lehrauftrag an der Berliner Künstlerinnenschule und unterrichtet in Radieren und Zeichnen nach lebenden Modellen.

1899
Die Künstlerin nimmt an der ersten Ausstellung der Berliner Secession und der fünften Ausstellung der Wiener Secession teil. In Wien erwirbt die Albertina das Blatt »Ende« aus dem Weberzyklus und legt damit den Grundstein für ihre Kollwitz-Sammlung.

Max Lehrs und Max Klinger veranlassen als Juroren, dass Käthe Kollwitz auf der Deutschen Kunstausstellung in Dresden eine silberne Plakette verliehen wird.

Die Radierung »Aufruhr« entsteht als erste Arbeit zum Thema Bauernkrieg.

Das glückliche Jahrzehnt (1901-1913)

Käthe Kollwitz 1906 vor ihrer Radierung »Carmagnole«. Photographie: Philipp Kester. Nachlass Kollwitz © Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe Kollwitz, 1906, vor ihrer Radierung »Carmagnole«. Photographie: Philipp Kester

1901
Käthe Kollwitz wird Mitglied der 1898 als Gegenpol zum Berliner Kunstbetrieb gegründeten Berliner Secession.

Erste kurze Parisreise. Sie besucht den Zeichner, Lithographen, Plakatkünstler, Radierer und Maler Théophile-Alexandre Steinlen (1859–1923), der mit seinen sozialkritischen und karikaturistischen Milieuschilderungen des Montmartre bekannt wurde, und zeigt ihm einen Probedruck ihrer gerade fertiggestellten Radierung »Carmagnole«. Der Kunsthändler und Sammler Otto Ackermann, Ehemann ihrer Studienfreundin Maria Slavona, führt sie in die Pariser Galerien ein. Bei Ambroise Vollard erwirbt sie ein Pastell des jungen Picasso (1881–1973) mit dem Titel »La bête« von 1900. 

Zwischen 1901 und 1904 entstehen die meisten farbigen Arbeiten der Künstlerin. 

Im November 1901 zeigt Käthe Kollwitz bei der Berliner Secession den farbigen Kombinationsdruck »Frau mit Orange«. In der Zeitschrift Die Kunst für Alle wird behauptet, sie sei die Erfinderin dieser technischen Umsetzung. 

Es folgen erste Ausstellungsbeteiligung in Paris bei dem Galeristen Charles Hessèle und in London bei der International Society of Sculptors, Painters and Gravers.

Campbell Dodgson (1867–1948), Assistent und ab 1912 Leiter der Abteilung Prints and Drawings im British Museum, beginnt um 1900 Graphik zeitgenössischer Künstler zu sammeln. Von Käthe Kollwitz besitzt Dodgson 36 erlesene Werke, meist Zustandsdrucke und seltene Druckgraphiken, die ausschließlich zum Frühwerk der Künstlerin bis 1910 gehören. Dodgson vermacht seine exzellente Sammlung von über 5000 Druckgraphiken später dem British Museum.

Kollwitz beginnt mit der Arbeit an ihrem zweiten druckgraphischen Zyklus »Bauernkrieg« nach der Lektüre von Wilhelm Zimmermanns (1807–1878) Allgemeiner Geschichte des großen Bauernkrieges von 1841–1843, die sie vermutlich in der illustrierten Volksausgabe von 1891 gelesen hat. In Paris inspiriert von Zyklen farbiger Lithographien, u. a. von der Künstlergruppe der Nabis, plant sie ihren Bauernkriegszyklus zunächst als Folge farbiger Steindrucke.

1902
Das Berliner Kupferstichkabinett beginnt mit dem Ankauf von Druckgraphiken von Käthe Kollwitz. Zu Lebzeiten der Künstlerin legen die Kupferstichkabinette in Berlin und Dresden die größten öffentlichen Kollwitz-Sammlungen in Deutschland an. Die New Yorker Public Library erwirbt als erste öffentliche Sammlung in den USA ihre Druckgraphiken.

1903 
Max Lehrs (1855–1938) veröffentlicht das erste Verzeichnis mit 50 gelisteten Druckgraphiken von Käthe Kollwitz aus der Sammlung des Dresdener Kupferstichkabinetts in der Zeitschrift Die graphischen Künste.

1904
Käthe Kollwitz bewirbt sich zur Weiterführung und Finanzierung ihres Bauernkriegszyklus erfolgreich bei der Verbindung für historische Kunst, die in Dresden tagt und Max Lehrs in die Auswahlkommission für graphische Arbeiten gewählt hat. Sie erhält den Auftrag, die Druckfolge bis 1908 als Vereinsgabe zu schaffen. Die Kunsthandlung Emil Richter in Dresden beteiligt sich an dem Ankauf. Später überlässt Käthe Kollwitz Emil Richter die Alleinvertretung ihrer Druckgraphiken, die er bis 1931 halten wird.

Zweite Paris-Reise. Käthe Kollwitz besucht für zwei Monate die Klasse für Bildhauerei an der Académie Julian, vermutlich bei Raoul Verlet (1857–1923), und erlernt die Grundlagen des plastischen Arbeitens. Mit einem Empfehlungsschreiben Hugo von Tschudis, Direktor der Nationalgalerie Berlin, besucht sie die Ateliers von Auguste Rodin (1840–1917) in Paris und Meudon. In Paris lernt sie den jungen Bildhauer Bernhard Hoetger (1874–1949) kennen, wie auch den Philosophen Georg Simmel (1858–1918), bei dem ihr Sohn Hans später Vorlesungen hört.

1905
Bei der Ausstellung des Pariser Salon des Indépendants zeigt Käthe Kollwitz 13 Werke.

1906
Käthe Kollwitz entwirft das Plakat für die Deutsche Heimarbeit-Ausstellung in Berlin – es zeigt das Motiv einer erschöpften Arbeiterfrau. Die Kaiserin lehnt den Besuch der Ausstellung ab, solange das Plakat öffentlich aushängt. 

1907
Käthe Kollwitz erhält den durch Max Klinger gestifteten Villa-Romana-Preis verliehen, der den Preisträgern einen einjährigen Studienaufenthalt in Florenz ermöglicht. Sie verbringt dort eine vergleichsweise kurze Zeit, auch um den Abschluss ihres Zyklus »Bauernkrieg« nicht zu gefährden.
Während ihres Italienaufenthaltes unternimmt sie mit einer Freundin eine dreiwöchige Fußwanderung von Florenz nach Rom.

1908
Die Künstlerin vollendet ihren Zyklus »Bauernkrieg«. Er wird in einer hohen Auflage gedruckt, da sich die Verbindung für historische Kunst im Jahr 1904 den Ankauf mit der Kunsthandlung Richter geteilt hat, welche den Zyklus im freien Handel anbietet.

Von 1908 bis 1910 ist Käthe Kollwitz freie Mitarbeiterin des Simplicissimus. Mit insgesamt 14 Zeichnungen für die satirische Zeitschrift wendet sie sich direkt den aktuellen Problemen des Proletariats zu - sie macht ihre Graphik zunehmend zum Instrument sozialen und politischen Engagements.

Von September 1908 bis Mai 1943 sind die Tagebuchaufzeichnungen der Künstlerin überliefert.

Im Herbst 1908 beginnt Käthe Kollwitz in Ton zu modellieren.

1909
Als erster Bronzeguss eines Werkes von Käthe Kollwitz wird 1909 das »Portraitrelief Julius Rupp« für dessen Königsberger Gedenkstein anlässlich seines 100. Geburtstages in der Gladenbeckschen Anstalt, Berlin, ausgeführt.

1910
In den Jahren 1910 bis 1912 entstehen weitere plastische Entwürfe, darunter die erste erhaltene Kleinplastik »Frau mit Kind im Schoß«.

1912-1913 
Aufgrund der Klage eines Hausbesitzervereins wird ihr Plakat für den »Zweckverband Groß-Berlin« verboten. Es verweist auf die krasse Wohnungsnot in der Stadt.

Von September 1912 bis Herbst 1928 mietet Käthe Kollwitz für ihre plastische Arbeit ein Bildhauer-Atelier im Siegmundshof in Berlin–Tiergarten.

Der Print Room der New Yorker Public Library zeigt die vermutlich erste Einzelausstellung von Kollwitz-Werken in den USA.  

1912 wird Käthe Kollwitz zum Vorstandsmitglied der Berliner Secession gewählt. Nach Spaltung der Berliner Secession wechselt Käthe Kollwitz zur Freien Secession, deren Vorstand sie von 1914 bis 1916 angehört.

1913 ist Käthe Kollwitz Mitbegründerin und bis 1923 erste Vorsitzende des Frauenkunstverbandes

In den Jahren 1913 bis 1915 entsteht die »Liebesgruppe«. Insgesamt arbeitet die Künstlerin von 1913 bis 1918 überwiegend an ihrem plastischen Werk.

1913 erscheint das von Johannes Sievers (1880–1969) verfasste Werkverzeichnis zur Druckgraphik der Künstlerin mit inzwischen 122 Werken. 

Kriegsjahre (1914-1918)

Käthe Kollwitz, 1915. Nachlass Kollwitz © Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe Kollwitz, 1915

1914
Kurze Mitarbeit an der Zeitschrift Kriegszeit, die von 1914 bis 1916 von dem Galeristen und Verleger Paul Cassirer herausgegeben wird.

Käthe Kollwitz' jüngerer Sohn Peter fällt nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Alter von nur 18 Jahren am 22. Oktober als Freiwilliger in Belgien bei Dixmuiden.

Die Künstlerin fasst den Plan für ein Gefallenenmal zu Ehren ihres Sohnes und aller Kriegsfreiwilligen und beginnt 1915 mit der Arbeit an einer dreifigurigen überlebensgroßen Anlage, die sie auf den Havelhöhen bei Berlin aufstellen will.
Sie bricht die Arbeit jedoch 1919 ab. 

Im weiteren Verlauf des Krieges wandelt sich Käthe Kollwitz zur Pazifistin.

1916
Kollwitz stellt die »Liebesgruppe« als erstes plastisches Werk überhaupt auf der Frühjahrsausstellung der Freien Secession aus.

1917
Anlässlich des 50. Geburtstages von Käthe Kollwitz finden zahlreiche Ausstellungen statt. Unter anderem präsentiert das Berliner Kupferstichkabinett fast die gesamte bisherige Druckgraphik. In der Galerie Paul Cassirer zeigt die Künstlerin zum ersten Mal eine größere Anzahl von Zeichnungen. Diese Ausstellung wandert anschließend nach Königsberg, Dresden, Hamburg und Mannheim.

Käthe Kollwitz verfasst einen Nachruf auf Auguste Rodin (1840–1917) für die Sozialistischen Monatshefte.

1918
In einem vom Vorwärts am 28. Oktober 1918 und von der Vossichen Zeitung am 30. Oktober 1918 gedruckten offenen Brief tritt Käthe Kollwitz mutig Richard Dehmels Aufruf zum letzten Kriegsaufgebot entgegen. Er findet rasche Verbreitung. Sie schließt den Brief mit dem Goethe-Zitat aus Wilhelm Meisters Lehrjahre: »Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden!«

11. November 1918: Waffenstillstand

Käthe Kollwitz beginnt mit der Arbeit an der druckgraphischen Folge »Krieg«, in der die Künstlerin ihre persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen des Ersten Weltkrieges thematisiert.

aufbruch und umbruch - die weimarer zeit (1919-1932)

Käthe Kollwitz, um 1920. Nachlass Kollwitz © Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe Kollwitz, um 1920

1919
Käthe Kollwitz wird als erste Frau ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und gleichzeitig zur Professorin ernannt. Auf eigenen Wunsch ist ihre Berufung nicht mit einer Lehrtätigkeit verbunden, sie nimmt diese erst 1928 auf.

Ebenfalls 1919 wird sie Mitglied im Hauptausschuss des Bundes Neues Vaterland (ab 1922 Deutsche Liga für Menschenrechte), der bedeutendsten deutschen pazifistischen Vereinigung im Ersten Weltkrieg.

1920
Käthe Kollwitz hält im Auftrag der Freien Secession am Grab  Max Klingers (1857–1920) eine Trauerrede.

Die Künstlerin engagiert sich mit einem Plakat und mit »Flugblättern gegen den Wucher« gegen die Nachkriegsnot.

Angeregt durch Holzschnitte Ernst Barlachs (1870–1938) entsteht als eine ihrer ersten Druckgraphiken in dieser Technik das »Gedenkblatt für Karl Liebknecht«.

1921
Kollwitz’ erster Enkel Peter wird geboren. Seine Eltern Hans Kollwitz und Ottilie Ehlers-Kollwitz nennen ihn nach dem jüngeren Sohn der Künstlerin, der 1914 im Ersten Weltkrieg fiel. Peter wird 1940 eingezogen werden und am 22. September 1942 an der Ostfront bei Rschew fallen.

Bis 1924 gehört Kollwitz, gemeinsam mit weiteren Intellektuellen aus aller Welt, dem Zentral- bzw. Auslandskomitee der kommunistischen Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) an. In deren Auftrag entwirft sie das Plakat »Helft Russland« als Beitrag zur Überwindung der Dürrekatastrophe im Wolgagebiet.

Bis 1934 nimmt Käthe Kollwitz an den Schwarz-Weiß Ausstellungen der Preußischen Akademie der Künste teil.

1921/22
Käthe Kollwitz stellt ihre druckgraphische Folge »Krieg« als Holzschnitte fertig.

1922
Die Künstlerin unterschreibt den Aufruf der Deutschen Liga für Menschenrechte für eine Verständigung mit Frankreich.

1923
Kollwitz’ Zwillingsenkelinnen Jördis (1923–2018) und Jutta (1923-2021) werden geboren.

Das Mappenwerk »Abschied und Tod« mit acht faksimilierten Zeichnungen der Künstlerin und einer Einleitung von Gerhart Hauptmann erscheint.

Als zweiten Künstler nach Théophile-Alexandre Steinlen (1859–1923) beauftragt der Internationale Gewerkschaftsbund Käthe Kollwitz mit einem Plakat für den Antikriegstag im September 1924, mit dem der zehnjährigen Wiederkehr des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges gedacht werden soll. Es trägt den Titel »Die Überlebenden. Krieg dem Kriege!« und erscheint in mehreren Sprachen.

Mit dem Plakat »Deutschlands Kinder hungern!« für die Internationale Arbeiterhilfe (IAH) wendet sich Käthe Kollwitz gegen die Not infolge der Inflation.

1924
Für den Mitteldeutschen Jugendtag der sozialistischen Arbeiterbewegung in Leipzig entsteht Käthe Kollwitz’ Plakat »Nie wieder Krieg«, das eine Ikone der Friedensbewegung nach dem 2. Weltkrieg werden wird.

Die Künstlerin beteiligt sich mit einer Lithographie an der Mappe Hunger für die IAH
 
Nachdem Käthe Kollwitz ihre Pläne für ein Gefallenenehrenmal 1919 verworfen hatte, entwirft sie 1924 – 10 Jahre nach Peters Tod – ein neues Konzept für ein Denkmal. Es soll nun auf dem Soldatenfriedhof Roggevelde bei Dixmuiden in Belgien aufgestellt werden, wo ihr Sohn begraben ist. Im Juni 1926 reist Käthe Kollwitz mit ihrem Mann nach Belgien um den Ort zu besuchen. Die Arbeit an ihrem neu konzipierten Mahnmal »Trauernde Eltern« tritt danach in seine abschließende Phase.
 
In den Sozialistischen Monatsheften erscheint Kollwitz’ Nachruf auf Théophile-Alexandre Steinlen (1859–1923).

In den Jahren 1924 / 25 arbeitet Kollwitz für die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit, die sich unter anderem zur Aufgabe gemacht hat, die Volksmassen über die Schrecken der modernen Kriegsmethoden aufzuklären. Mit einer Zeichnung der Künstlerin warnt die Liga vor dem Gaskrieg.

1925
Die Mutter der Künstlerin, Katharina Schmidt (1837–1925), die seit 1919 in der Wohnung der Familie Kollwitz lebt, stirbt.

Käthe Kollwitz stellt die Holzschnittfolge »Proletariat« fertig. 

1926
Von 1926 bis 1936 arbeitet Käthe Kollwitz immer wieder an ihrem plastischen Selbstbildnis. 

60. Geburtstag - im Zenit ihres Ruhmes

Käthe Kollwitz, 1927, bei der Auswahl der Werke für Herbstausstellung in der Preußischen Akademie der Künste. Nachlass Kollwitz © Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe Kollwitz, 1927, bei der Auswahl der Werke für ihre Ausstellung in der Preußischen Akademie der Künste

1927 
Zum 60. Geburtstag erhält Käthe Kollwitz zahlreiche Ehrungen und Ausstellungen, u.a. in der Preußischen Akademie der Künste. Unter den 500 Briefen und Telegrammen zum Geburtstag finden sich Glückwünsche vom Reichsinnenminister, dem preußischen Kultusminister, dem Reichskunstwarts und dem Berliner Oberbürgermeister. 
Käthe Kollwitz steht im Zenit ihres Ruhmes zu Lebzeiten. 

Die Berliner Journalistin und Kollwitz-Sammlerin Louise Diel (1893–1967) stellt bereits 1925 eine Wanderausstellung zusammen, die zuerst in New York, 1926 dann in der Schweiz (u.a. in Genf) und abschließend 1927 in mehreren Städten Deutschlands anlässlich des 60. Geburtstages der Künstlerin gezeigt wird.

Als Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Neuen Russland erhält Käthe Kollwitz eine Einladung zu den Feierlichkeiten des 10. Jahrestages der Oktober-Revolution in Moskau und zum Weltkongress der Freunde der Sowjetunion, der vom 9. bis 12. November in Moskau mit 947 Delegierten aus aller Welt stattfindet. Karl Kollwitz begleitet sie auf dieser Reise.

1928
Die Staatliche Akademie der Kunstwissenschaften (GAChN) in Moskau organisiert anlässlich des 60. Geburtstages von Käthe Kollwitz die erste Einzelausstellung der Künstlerin in der Sowjetunion mit 60 Druckgraphiken. Sie wird im Moskauer Staatlichen Museum der Schönen Künste und im Zentralen Museum der Tatarischen ASSR in Kasan gezeigt.

1928–1932
Käthe Kollwitz übernimmt die Leitung des Meisterateliers für Graphik an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Sie erhält zwei große Arbeitsräume in der Hochschule in der Hardenbergstraße.

1929
Als erster Frau wird Käthe Kollwitz am 29. Mai 1929 der Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste verliehen.

Zusammen mit dem Berliner Maler Hans Baluschek (1870–1935) übernimmt Käthe Kollwitz das Protektorat für den zu Heinrich Zilles (1858–1929) Gedenken gedrehten Film »Mutter Krausen’s Fahrt ins Glück« und entwirft dazu ein Plakat.

1930
Kollwitz’ jüngster Enkel Arne Andreas wird geboren.

Der chinesische Schriftsteller Lu Xun (1881–1936) beginnt sich mit dem Werk von Kollwitz auseinander zu setzen. Mit Hilfe der amerikanischen Journalistin Agnes Smedley erwirbt er 1931 vier Werke, publiziert Texte über die Künstlerin und veröffentlicht 1936 eine Mappe mit Kollwitz-Reproduktionen in Shanghai.

1931
Nach dem Konkurs der Dresdner Kunsthandlung Emil Richter verlegt fortan Alexander von der Becke in Berlin das graphische Werk der Kollwitz.

Die Gipse des Mahnmals »Trauernde Eltern« werden erstmals auf der Berliner Akademieausstellung gezeigt.

1932
Die Bildhauer August Rhades und Fritz Diederich führen die Skulpturen der »Trauernden Eltern« nach den Gipsmodellen der Künstlerin in Belgischem Granit aus. Kollwitz kann sie in der Vorhalle der Nationalgalerie in Berlin präsentieren. Im Juli reisen Käthe Kollwitz und ihr Mann nach Belgien, um die Aufstellung des Mahnmals auf dem Soldatenfriedhof in Roggevelde zu beaufsichtigen.

Nach ihrer Rückkehr aus Belgien lässt die Künstlerin ein neues Tonmodell ihrer Muttergruppe, mit der sie im Frühjahr 1914 begonnen hatte, herstellen. Sie beginnt mit der Umarbeitung der Plastik, die 1936 ihren Abschluss in der Arbeit »Mutter mit zwei Kindern« findet.

Vor den Wahlen am 31. Juli initiiert Käthe Kollwitz gemeinsam mit Heinrich Mann und Albert Einstein unter der Überschrift »Dringender Appell« einen Aufruf zum Zusammenschluss der KPD und SPD, um eine nationalsozialistische Mehrheit zu verhindern. Mit den Namen von 33 Unterzeichnern, darunter auch Karl Kollwitz, Erich Kästner, Ernst Toller und Arnold Zweig, wird der Aufruf nur vom Internationalen Sozialistischen Kampfbund in der Zeitung Der Funke veröffentlicht, aber in Berlin plakatiert.

Leben und Arbeiten im Dritten Reich (1933-1945)

Käthe und Karl Kollwitz, 1933. Nachlass Kollwitz © Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe und Karl Kollwitz, um 1935

1933 
Noch nach der nationalsozialistischen Machtübernahme unterstützt Käthe Kollwitz im Februar 1933 erneut einen plakatierten »Dringenden Appell« zum Zusammenschluss der linken Parteien bei den letzten so genannten ›freien‹ Wahlen am 5. März. Dieses Mal unterschreiben neben der Künstlerin und ihrem Mann nur noch 17 weitere Persönlichkeiten den Aufruf, darunter Heinrich Mann und Erich Kästner. Albert Einstein hatte Deutschland bereits verlassen. 

Mit der Drohung, die Preußische Akademie der Künste ansonsten zu schließen, werden Heinrich Mann und Käthe Kollwitz, die dort seit 1928 ein Meisteratelier leitet, zum Austritt gezwungen. Stadtbaurat Wagner scheidet aus Solidarität mit aus. Ihr Atelier in der Akademie kann Käthe Kollwitz bis Mitte Januar 1934 behalten.

Wie viele Kommunisten und Sozialdemokraten geht auch das Ehepaar Kollwitz aus Furcht vor Verhaftung im März in die Tschechoslowakei, kehrt aber nach wenigen Wochen nach Berlin zurück.

Karl Kollwitz wird im Juli 1933 die Krankenkassenzulassung entzogen. Nach erfolgreichem Protest erhält er diese – wie auch andere Ärzte des Sozialdemokratischen Ärztevereins – im Oktober wieder zurück. Hans Kollwitz verliert kurzzeitig seine Stelle als Schularzt in Berlin. Bei ihm findet außerdem eine Hausdurchsuchung statt, bei der Bücher über seine Mutter beschlagnahmt werden.

Die Bekanntheit von Käthe Kollwitz in den USA nimmt kontinuierlich zu. Das Art Museum Worcester (Massachusetts) veranstaltet 1933 eine Kollwitz–Ausstellung, 1934 zeigt die Harvard University Drucke der Künstlerin, 1937 die Hudson Gallery in New York. Durch die College Art Association finden 1934/35 Kollwitz-Wanderausstellungen statt, weitere Präsentationen sind 1937 in Zeitlins Bookshop and Gallery in Los Angeles und der Fine Arts Gallery of San Diego zu sehen.

In den frühen 40er Jahren folgen weitere Ausstellungen, organisiert beispielsweise von der American Federation of Arts, dem Museum of Modern Art (MoMA), dem Brooklyn Museum in New York oder dem Cleveland Museum of Art. 1943/44 zeigt die Galerie St. Etienne in New York ihre erste Kollwitz Ausstellung. Sie wird eine der wichtigsten Vermittler der Künstlerin in den USA.

1934
Käthe Kollwitz beginnt mit der Arbeit an der letzten druckgraphischen Folge »Tod«, die sie 1937 abschließt.

Im Herbst 1934 wird sie Mitglied der Ateliergemeinschaft Klosterstraße. Dort findet sie einen neuen Arbeitsraum, um ihre große Plastik »Mutter mit zwei Kindern« vollenden zu können.

Für ihre jüngeren Kollegen wird sie zum Vorbild für Integrität und Unbeugsamkeit.

Das letzte lebensjahrzehnt (1935-1945)

Käthe Kollwitz, 1935, vor einem Selbstbildnis. Nachlass Kollwitz © Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe Kollwitz, 1935, vor einem Selbstbildnis

1935
Jeweils kurz vor der Eröffnung werden im Frühjahr ihre Werke aus der Ausstellung »Berliner Kunst« in der Münchener Neuen Pinakothek entfernt, im Winter aus einer Ausstellung in Düsseldorf.

Am 8. Februar stirbt ihr langjähriger Förderer Max Liebermann (1847-1935), der unter den Nationalsozialisten als Jude geächtet ist. Sie nimmt an seinem Begräbnis teil.

Von Sommer 1935 bis Februar 1936 arbeitet Kollwitz am Bronzerelief »Ruht im Frieden seiner Hände« für die Familiengrabstätte auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde.

1936
Ein Artikel in der Moskauer Zeitung Isvestija, dem ein Interview mit Käthe Kollwitz zugrunde liegt, führt zu einem Verhör durch die Gestapo. Ihr wird für den Wiederholungsfall die Haft im Konzentrationslager angedroht.

Einen Tag vor Eröffnung der Ausstellung »Berliner Bildhauer. Von Schlüter bis zur Gegenwart«, der Jubiläumsausstellung der Preußischen Akademie der Künste, werden die beiden eingereichten Exponate von Käthe Kollwitz entfernt.

1937
Im Rahmen der Aktion »Entartete Kunst« werden Arbeiten von Kollwitz aus mindestens elf deutschen Museen beschlagnahmt. Die Werke werden entweder verkauft, getauscht oder dem Kommissionsbestand in Verwahrung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda überführt. Die mit der ›Verwertung‹ der Kollwitz-Werke betrauten Kunsthändler sind Bernhard A. Böhmer, Karl Buchholz und Hildebrand Gurlitt.

Eine Ausstellung anlässlich des 70. Geburtstages von Käthe Kollwitz in der Berliner Galerie Nierendorf muss abgesagt, eine weitere in der Buch- und Kunsthandlung Buchholz gleich nach der Eröffnung wieder geschlossen werden. Letztere ist jedoch Freunden des Hauses weiterhin zugänglich. Hier wird erstmals der Steinguss der »Mutter mit zwei Kindern« präsentiert.

Da in Deutschland die öffentlichen Ausstellungspläne scheitern, zeigt die Künstlerin eine Auswahl ihrer Arbeiten in ihrem Atelier in der Klosterstraße.

Käthe Kollwitz lässt die »Mutter mit zwei Kindern« in Muschelkalk aushauen. Parallel arbeitet sie an drei kleinformatigen Plastiken: »Abschiedwinkende Soldatenfrauen II«, »Turm der Mütter«, und »Pietà«.

Schwerpunkt ihrer Verkäufe in den USA. 

1938
Am 24. Oktober stirbt Ernst Barlach (1870–1938). Käthe Kollwitz zeichnet den toten Künstler, nimmt an seinem Begräbnis teil und beginnt die Arbeit an ihrem wohl 1941 vollendeten Bronzerelief »Die Klage«, das der Trauer um seinen Tod Ausdruck verleiht.

Käthe Kollwitz ist zutiefst erschüttert von den Ereignissen der Reichspogromnacht am 9. November. Sie leidet unter den Verfolgungen der Juden, deren Schicksal sie durch die Familie ihrer Schwester Lisbeth Stern hautnah miterlebt. Wenige Jahre später, während des Zweiten Weltkriegs, versucht Kollwitz ihre jüdischen Kolleginnen mit Lebensmittelkarten für Arier zu unterstützen.

1939
Lessing J. Rosenwald (1891-1979), einer der bedeutendsten amerikanischen Graphiksammler seiner Zeit, beginnt Werke von Kollwitz zu erwerben. Er trägt in wenigen Jahren 115 Druckgraphiken und 27 Zeichnungen der Künstlerin zusammen. Später vermacht er seine gesamte graphische Sammlung der National Gallery in Washington.

Karl Kollwitz muss aus gesundheitlichen Gründen die Praxis aufgeben.

Käthe Kollwitz, um 1940. Nachlass Kollwitz © Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe Kollwitz, um 1940

1940
Am 19. Juli stirbt Karl Kollwitz (1863–1940). In der Kleinplastik »Abschied«, vollendet 1941, gibt Käthe Kollwitz dem Verlust ihres Mannes Gestalt.

Im Herbst gibt die Künstlern aus gesundheitlichen Gründen ihr Atelier in der Klosterstraße auf.

1941
Die vermutlich letzte Lithographie »Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden« entsteht, in wenigen Exemplaren gedruckt, als Vermächtnis der Künstlerin.

1942
Am 22. September fällt ihr Enkel Peter an der Ostfront bei Rschew.

1943
Als ihre letzte Kleinplastik stellt Käthe Kollwitz die Gruppe »Zwei wartende Soldatenfrauen« bis zum Gipsabguss fertig.

Aufgrund der Bombenangriffe auf Berlin übersiedelt Käthe Kollwitz im August zur Bildhauerin Margret Böning (1911–1995) in das thüringische Nordhausen, das noch nicht so stark von Luftangriffen heimgesucht wird.

Ende November wird die langjährige Berliner Wohnung bei Luftangriffen zerstört. Käthe Kollwitz lebt und arbeitet dort über 50 Jahre seit 1891. Das Haus ihres Sohnes Hans in Berlin wird Anfang Dezember schwer beschädigt.

1944
Käthe Kollwitz folgt im Juli der Einladung des Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen (1896–1971) nach Moritzburg bei Dresden. Sie bezieht dort zwei Zimmer im Rüdenhof. Seit 1995 ist das Gebäude Gedenkstätte für die Künstlerin.

1945
Am 22. April, wenige Tage vor Kriegsende, stirbt Käthe Kollwitz in Moritzburg.

Ihrem Begräbnis am 24. April auf dem dortigen Friedhof wohnen nur wenige Vertraute bei.
Nach dem Ende des Krieges, am 23. November, wird der Leichnam der Künstlerin exhumiert und zur Einäscherung nach Dresden verbracht. Hier findet am 27. November eine nachträgliche Trauerfeier statt, an der ihre Angehörigen und auch offizielle Gäste teilnehmen. Ihre letzte Ruhestätte erhält Käthe Kollwitz ihrem Wunsch gemäß auf dem Zentralfriedhof in Berlin-Friedrichsfelde, wo sie im Familiengrab beigesetzt wird. 


Adresse

Käthe Kollwitz Museum Köln

Neumarkt 18-24 / Neumarkt Passage

50667 Köln

+49 (0)221 227 2899

+49 (0)221 227 2602

Öffnungszeiten

Di bis So

11 - 18 Uhr

Feiertage

11 - 18 Uhr

Erster Do im Monat

11 - 20 Uhr

Montags

geschlossen

Bitte beachten Sie

Die Ausstellungsräume des Käthe Kollwitz Museum Köln bleiben wegen umfangreicher Baumaßnahmen vorübergehend geschlossen.

zur Karte