Im Werk von Käthe Kollwitz spielen Kinder eine große Rolle. Die Mutterschaft gehört zu den wichtigsten Grunderfahrungen ihres Lebens. Die Künstlerin äußert sich zu den Schwierigkeiten, Beruf und Familienleben in Einklang zu bringen: Der Ehe und den Kindern gebühre der Vorrang, und eine Künstlerin, die dies beides nicht genieße, werde als Mensch wie als Künstlerin verkümmern. Ihrem Sohn Hans gegenüber erklärt sie 1926 in einem Gespräch während einer gemeinsamen Reise:
Es sind mir drei Dinge wichtig in meinem Leben: daß ich Kinder gehabt habe, daß ich einen solch treuen Lebenskamerad gehabt habe und meine Arbeit.«
Aus dem unveröffentlichten Tagebuch von Hans Kollwitz
Beachtet man die Reihenfolge, verwundert es daher nicht, dass sich im Werk der Künstlerin eine Vielzahl von Darstellungen ihrer Kinder, ihrer Enkel erhalten haben. Käthe Kollwitz setzt sich künstlerisch aber auch mit den Grunderfahrungen auseinander, die eine Mutterschaft mit sich bringt, bis hin zur Angst um den Verlust der Kinder und der Sorge, nach dem eigenen Tod die Kinder alleine in der Welt zurücklassen zu müssen.
Käthe Kollwitz, Kinderkopf en face (Hans Kollwitz), 1893, Pinsel, in grauer Tusche laviert, NT 72
Käthe Kollwitz, Hans, Sommer Fiascherino, Juli 1907, Bleistift auf Papier, NT 424
Käthe Kollwitz, Peter liest im Bett, um 1908, Bleistift auf Zeichenpapier, NT 444
Käthe Kollwitz, Mutter mit Kind auf dem Arm, Endgültige Fassung, 1916, Kreidelithographie (Umdruck), Kn 136 A II
Käthe Kollwitz, Arbeiterfrau mit schlafendem Jungen, 1927, Kreidelithographie (Umdruck), Kn 234 I c
Käthe Kollwitz, Zwei schwatzende Frauen mit zwei Kindern, Endgültige Fassung, 1930, Kreidelithographie (Umdruck), Kn 250 c
Käthe Kollwitz, Drei Knaben beim Murmelspiel, 1909/1910, Schwarze Kreide, NT 582
Käthe Kollwitz, Zwei Kinder am Treppengeländer, um 1927, Kohle auf verblichenem Zeichenkarton, NT 1149
Käthe Kollwitz, Familiengruppe, um 1928, Kohle, gewischt, auf Ingres-Bütten, NT 1184