Tod, Blatt 2 aus dem Zyklus »Ein Weberaufstand«, 1893-1897
Kreide-, Feder- und Pinsellithographie, Schabeisen und Schabnadel, Kn 34 A b
Der Tod holt eine von ihrer Familie umgebene Frau. Das Kind hinter dem Tisch lenkt mit seinen weit aufgerissenen Augen den Blick des Betrachters auf die Hand des Todes, die über den Tisch hinweg den linken Arm seiner Mutter behutsam berührt. Seine andere Hand umgreift den umgestülpten, mit anderen Worten leeren Napf auf dem Tisch. Diese Geste lässt keinen Zweifel daran, dass auch diese Frau vor Hunger stirbt. Sie lehnt teilnahmslos an der Wand. Ihr Mann, der nur als silhouettenhafte Rückenfigur zu erkennen ist, steht dem Geschehen hilflos gegenüber. Der Tod ist der einzige auf dieser Arbeit, der eine menschliche Regung zeigt. Er kommt nicht als Feind, sondern als Freund, der die Frau von ihrem Leid erlöst.