Kreide- und Pinsellithographie sowie Schabeisen in Braun auf grauem Japan, Kn 74 II a
Wie der französische Maler und Graphiker Eugène Carrière arbeitet Käthe Kollwitz bei dieser Lithographie die Figur mittels Schabtechnik aus dem Dunkel heraus. Sie beschränkt sich dabei auf die Darstellung von Kopf und Händen, die scheinbar vor dem dunklen Grund schweben, während der Körper vollständig im Nebel des Hintergrund verschwindet.
Auch der träumerisch-versonnene, in sich ruhende Ausdruck geht unverkennbar auf Carriere zurück. Darüberhinaus ist diese Arbeit, bei der die Künstlerin vorwiegend ästhetische Fragen beschäftigen, ein Beispiel dafür, wie Käthe Kollwitz in jener Zeit mit verschiedenfarbenen Papieren experimentiert, da Abzüge auf unterschiedlichen Blättern existieren.