Arbeitslosigkeit, 1909

Strichätzung, Kaltnadel, Aquatinta, Schmirgel und Vernis mou mit Durchdruck von Zieglerschem Umdruckpapier, Kn 104 VI d

Käthe Kollwitz, Arbeitslosigkeit, 1909, Strichätzung, Kaltnadel, Aquatinta, Schmirgel und Vernis mou mit Durchdruck von Zieglerschem Umdruckpapier, Kn 104 VI d

Die Radierung zeigt eine Wöchnerin mit ihrem schlafenden Säugling; am Fußende des Bettes zwei ältere, ebenfalls schlafende Kinder, im Vordergrund links der Vater, der – seinen Kopf aufgestützt – verzweifelt vor sich hinstarrt. Auch seine Frau blickt müde ins Leere. Diese Darstellung ist die heute bekannteste Arbeit, in der Kollwitz Arbeitslosigkeit als Folge der Industrialisierung thematisiert.

Eine Vorzeichnung zu diesem Blatt wird am 19.7.1909 im Simplicissimus veröffentlicht.

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Je länger je mehr verstehe ich das typische Unglück in Arbeiterfamilien. Sobald der Mann trinkt oder krank und arbeitslos ist, immer dieselben Erscheinungen. Entweder er hängt als toter Stein an seiner Familie [...] oder er nimmt sich das Leben.«
Käthe Kolwitz, Tagebücher, 19.9.1908

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