Dem Andenken Ludwig Franks, verworfene zweite Fassung, 1914
Kreidelithographie (Umdruck von einer unbekannten Zeichnung auf geripptem Bütten), Kn 131
Ludwig Frank, Rechtsanwalt und Sozialdemokrat, der sich zu Beginn des Ersten Weltkrieges freiwillig meldet, fällt nur kurze Zeit später am 3. September 1914. Noch am Vorabend des Krieges hat er sich für eine parlamentarische Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland stark gemacht, folgt dann aber seiner »nationalen Pflicht«.
Käthe Kollwitz wird noch im gleichen Monat um eine Zeichnung zu Franks Tod für die Zeitschrift »Kriegszeit« gebeten. In ihren Entwürfen greift sie auf ein Kompositionsschema zurück, das der Bildtradition der ›Beweinung Christi‹ entlehnt ist, bricht die Arbeit jedoch nach einigen Vorzeichnungen und zwei verworfenen Lithographien unvollendet ab.
Einige Jahre später fließen die hier entstandenen Gestaltungsüberlegungen in die Arbeit am Gedenkblatt für Karl Liebknecht ein.