37 Jahre für Käthe Kollwitz
Abschied von Hannelore Fischer als Direktorin des Käthe Kollwitz Museum Köln
Seit der ersten Lektüre der Tagebücher von Käthe Kollwitz ist Hannelore Fischer als damals angehende Kunsthistorikerin von der »emotionalen Schlagkraft« in Wort und insbesondere auch Werk der Künstlerin beeindruckt. Als sie von der Käthe-Kollwitz-Sammlung der Kreissparkasse Köln erfährt, bewirbt sie sich 1985 initiativ und erhält als junge Absolventin die Chance, den Aufbau des Museums zu begleiten, das sie nur wenige Jahre später, ab Januar 1990, als Nachfolgerin der Kollwitz-Enkelin Jutta Bohnke, leiten wird.
Mit großem Engagement entwickelt sie die Sammlung zur heute weltweit umfangreichsten und die Präsentation von der eher improvisierten Einrichtung in der Sparkasse zum ersten Käthe Kollwitz Museum überhaupt mit heute internationalem Renommee.
Ende März 2022 wurde Hannelore Fischer mit einer feierlichen Veranstaltung in den Ruhestand verabschiedet. Zu Gast waren neben offiziellen Vertretern der Kreissparkasse Köln als Trägerin des Museums, Mitgliedern der Familie Kollwitz und dem Museumsteam auch zahlreiche Kunsthistoriker-Kolleginnen und Kollegen aus der Kölner Kultur, aus Berlin, Hamburg, Mannheim oder Stuttgart, sowie langjährige Weggefährten.
Als Vertreter der Familie verlas Jan Kollwitz, der Urenkel Künstlerin, einen Brief seines Vaters Prof. Dr. Arne-Andreas Kollwitz, der Hannelore Fischer als »Sachwalterin« für das künstlerische Erbe der Kollwitz dankte. Anschließend ging er darüber hinaus und brachte sein über die Jahrzehnte gewachsenes, fast familiäres freundschaftliches Verhältnis zu ihr zum Ausdruck. Im anschließenden Talk im Forum mit der Rundfunkjournalistin Gisela Steinhauer ließ die dienstälteste Museumsdirektorin Kölns die vergangenen ›37 Jahre für Käthe Kollwitz‹ noch einmal Revue passieren, bevor Katharina Koselleck und das Team des Käthe Kollwitz Museums seiner Chefin singend ›Viel Glück und viel Segen auf all ihren Wegen‹ wünschte.
Alexander Wüerst, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln, würdigte in seinem Grußwort das Engagement der scheidenden Direktorin:
Liebe Frau Fischer,
seit ihrem ersten Arbeitstag im März 1985 sind nun fast auf den Tag genau 37 Jahre vergangen. In dieser Zeit, 32 Jahre davon als Direktorin, haben Sie die ›Käthe-Kollwitz-Sammlung der Kreissparkasse Köln‹ zu dem gemacht, was sie heute ist:
Das Käthe Kollwitz Museum Köln ist nicht nur ein wesentlicher und nicht wegzudenkender Bestandteil des Kulturangebotes in Köln und der Region. Mit seiner inzwischen umfangreichsten und bedeutendsten Kollwitz-Sammlung weltweit, mit seinem Archiv und mit seiner 4.000 Bände umfassenden Bibliothek, zählt das Museum zu den monographischen Sammlungen von internationaler Beachtung.
Durch Ihr Engagement wurden mehr als 100 Sonderausstellungen organisiert, darunter etliche Kollwitz-Schauen mit Werken aus unserer Sammlung – nicht nur in Köln, sondern auch in vielen europäischen Museen wie in Straßburg oder Antwerpen, darüber hinaus sogar in Königsberg, Johannesburg oder Washington. Aber auch durch die Herausgabe von zahlreichen Veröffentlichungen wie Ausstellungskatalogen und Werkverzeichnissen haben Sie entscheidend dazu beigetragen, dass der Name und die Kunst von Käthe Kollwitz weiterhin fest in unserem kulturellen Gedächtnis verankert bleibt. Aber nicht nur das. Sie haben auch – das darf ich für die Kreissparkasse Köln als Trägerin des Museums sagen – ein wichtiges Element unserer Unternehmenskultur öffentlich und weit über die Stadt und die Region hinaus sichtbar gemacht.
Dafür, liebe Frau Fischer, für ihr großes Engagement für Käthe Kollwitz und das Käthe Kollwitz Museum Köln, darf ich Ihnen im Namen der Kreissparkasse Köln – und auch im Namen aller heute Abend hier anwesenden Gäste – danken.«
Alexander Wüerst,
Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln
21. März 2022
Fotos: Nina Gschlößl Fotografie Köln © Käthe Kollwitz Museum Köln