Käthe Kollwitz, Biergarten I, 1888/89, Öl auf Malpappe, 162 × 263 mm, Käthe Kollwitz Museum Köln
Verlängert bis 28.1.2024

BEGEGNUNGEN —
Käthe Kollwitz zu Gast
im Wallraf


Käthe Kollwitz (1867–1945), inspiriert durch Impressionismus und Symbolismus? Diese beiden Facetten gehören zu den weniger bekannten Seiten ihres Œuvres. Ab 18. August 2023 nimmt das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud drei außergewöhnliche Werke aus der Sammlung des Käthe Kollwitz Museum Köln in den Fokus, die den Einfluss der Moderne auf das frühe Schaffen der Künstlerin belegen. Die Intervention stellt zwei der Öffentlichkeit kaum bekannte Ölstudien, die Kollwitz während ihrer Studienzeit in München schuf, den Gemälden ihres Förderers Max Liebermanns (1847–1935) zur Seite. An anderer Stelle trifft eine im Kontext des Weberzyklus entstandene Radierung auf Werke ihres Vorbilds Max Klinger (1857–1920) und anderer Symbolisten: Begegnungen, die das Talent der jungen Künstlerin im Gegenüber ihrer berühmten Zeitgenossen neu beleuchten.

Heute zählt Käthe Kollwitz vor allem wegen ihrer eigenen, unverwechselbaren künstlerischen Handschrift zu den bedeutendsten deutschen Künstler:innen des 20. Jahrhunderts. Das Käthe Kollwitz Museum Köln bewahrt die weltweit umfangreichste Sammlung ihrer Werke. Seine Ausstellungsräume sind jedoch aufgrund von Baumaßnahmen vorübergehend geschlossen. In der dritten Präsentation der Reihe »BEGEGNUNGEN — Käthe Kollwitz zu Gast in…«, diesmal im ältesten Museum der Stadt Köln, bleibt ihre Kunst weiterhin sichtbar. 

Von der Malerin zur Grafikerin 
Große Wirkung auf die junge Kollwitz hat das Schaffen Max Liebermanns. Interessiert verfolgt sie dessen Entwicklung vom Naturalisten zum Hauptvertreter des deutschen Impressionismus. Zwei Ölstudien, die während ihrer Ausbildung an der Damenakademie des Künstlerinnen-Vereins in München 1888–1890 entstanden sind, zeugen von der künstlerischen Auseinandersetzung mit seinen Arbeiten. Liebermann wird eine wegweisende Rolle in Kollwitz‘ Laufbahn einnehmen: Bereits 1898 setzt er sich als Jury-Mitglied der Großen Berliner Kunstausstellung für eine Ehrung ihres Weberzyklus ein und verhilft ihr damit zum künstlerischen Durchbruch.  

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Zum ersten Male fühlte ich mich bestätigt auf meinem
Wege, große Perspektiven öffneten sich meiner Phantasie,
und die Nacht war schlaflos vor Glückserwartungen.«

Käthe Kollwitz, Rückblick auf frühere Zeit, 1941

Ihr erstes Studium beginnt die gebürtige Königsbergerin allerdings bereits 1886 in der Malklasse der Berliner Künstlerinnenschule. Dort lernt sie durch ihren Lehrer Karl Stauffer-Bern (1857–1891) das Werk Max Klingers kennen. Insbesondere seine Graphikzyklen »Ein Leben« und »Eine Liebe« werden bleibenden Eindruck bei der angehenden Künstlerin hinterlassen. Klingers 1891 erschienene Schrift »Malerei und Zeichnung« vermittelt ihr zudem entscheidende Impulse für ihre Hinwendung zur Graphik: »Da merkte ich: ich bin ja gar keine Malerin!«

Eine Intervention im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud in Zusammenarbeit mit dem Käthe Kollwitz Museum Köln

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud

Das Wallraf zeigt eine der wichtigsten Sammlungen mittelalterlicher Malerei. Weitere Highlights sind Meisterwerke des Barock, der Romantik, des Realismus und des Impressionismus. Das Museum befindet sich im Herzen der Stadt, in unmittelbarer Nähe zum historischen Rathaus.

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Obenmarspforten
Am Kölner Rathaus
50667 Köln
www.wallraf.museum

Öffnungszeiten und Eintritt
Dienstag bis Sonntag 10 - 18 Uhr
1. und 3. Donnerstag im Monat 10 - 22 Uhr
Erwachsene: 8 €, erm. 4,50 €

Galerie

Käthe Kollwitz, Biergarten I, 1888/89, Öl auf Malpappe, 162 × 263 mm, Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe Kollwitz,
Biergarten I, 1888/89,
Öl auf Malpappe, 162 × 263 mm,
Käthe Kollwitz Museum Köln
Max Liebermann, Die Rasenbleiche, 1882, Öl auf Leinwand, 1090 × 1730 mm, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Foto: RBA Köln
Max Liebermann,
Die Rasenbleiche,
1882, Öl auf Leinwand, 1090 × 1730 mm,
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Foto: RBA Köln
Käthe Kollwitz, Zertretene, 1901, Strichätzung, Kaltnadel, Aquatinta und Polierstahl, 230 × 873 mm, Kn 49, Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe Kollwitz,
Zertretene, 1901,
Strichätzung, Kaltnadel, Aquatinta und Polierstahl, 230 × 873 mm, Kn 49,
Käthe Kollwitz Museum Köln

Programm

Dienstag

22.8.2023

19.9.2023

17.10.2023

21.11.2023
19.12.2023
16.1.2024

16.30 Uhr

Kosten: nur Eintritt
Bitte beachten Sie: die Anzahl der Plätze ist begrenzt.
Anmeldung unter 0221 / 227-2899 oder museum@kollwitz.de

Öffentliche Führungen
mit den Kunstvermittler:innen des Käthe Kollwitz Museum KÖln 

BEGEGNUNGEN — 
Käthe Kollwitz zu Gast im Wallraf



Donnerstag

26.10.2023

18 Uhr

Kosten: 4 € / erm. 2 €
Eintritt frei für Mitglieder des Vereins der Freunde des Wallraf-Richartz-Museum und des Museum Ludwig e.V.

Performance von Finja Sander

FÜR MORGEN_standort_10

FINJA SANDER, Für Morgen_standort_01 (2023), Truppenübungsplatz Döberitzer Heide, Brandenburg © Finja Sander, photo: Mateo Contreras Gallego


Mit ihrer Performance »Für Morgen« erfindet Finja Sander eine neue Form kollektiven Erinnerns: Vergleichbar eines Re-enactments übersetzt sie Ernst Barlachs Mahnmal »Der Schwebende« mit den unverkennbaren Gesichtszügen von Käthe Kollwitz in ihre eigene Körperlichkeit und befragt dabei sowohl Erinnerungskultur als auch Denkmalgeschichte.

Mit ihrer Kölner Aufführung am 26. Oktober 2023 im Stiftersaal des Wallraf als Standort_10 bezieht sich Finja Sander auf den »Schwebenden« in der Antoniterkirche selbst sowie auf dessen ideelle Verwandtschaft zu Käthe Kollwitz‘ Mahnmal »Trauernde Eltern« in der Kirchenruine Alt St. Alban, der ersten Gedenkstätte des Bundes für die Gefallenen beider Weltkriege, die vom Stiftersaal aus einsehbar ist.
mehr dazu

Eine Kooperation des Käthe Kollwitz Museum Köln mit den Freunden des Wallraf-Richartz-Museum und des Museum Ludwig e. V. in der Reihe KunstBewusst

Adresse

Käthe Kollwitz Museum Köln

Neumarkt 18-24 / Neumarkt Passage

50667 Köln

+49 (0)221 227 2899

+49 (0)221 227 2602

Öffnungszeiten

Di bis So

11 - 18 Uhr

Feiertage

11 - 18 Uhr

Erster Do im Monat

11 - 20 Uhr

Montags

geschlossen

Bitte beachten Sie

Die Ausstellungsräume des Käthe Kollwitz Museum Köln bleiben wegen umfangreicher Baumaßnahmen vorübergehend geschlossen.

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