Schon im Kaiserreich nimmt die Wochenzeitschrift SIMPLICISSIMUS mit Witz und Schärfe politisch-gesellschaftliche Missstände aufs Korn. Vom Ersten Weltkrieg an jedoch, als sie sich dem patriotischen Zeitgeist anpasst, ist das Satireblatt mit dem bissigen Wappentier, der roten Bulldogge, wechselhaften Schicksalen unterworfen. Die 20er Jahre bringen zwar den alten Geist zurück, unter dem NS-Regime, gleichgeschaltet und gezähmt, geht die Zeitschrift 1944 schließlich an banaler Papierknappheit zugrunde. Im Nachkriegsdeutschland erscheint der SIMPLICISSIMUS aber neu und liefert in Wort und Bild wieder kritische Kommentare und vergnügliche Glossen zu Sitten und Unsitten, Hoffnungen und Ängsten der jungen Bundesrepublik.
Dr. Uwe Westfehling ist intensiv interessiert an diesem wiedererstandenen SIMPLICISSIMUS. Mit seiner Führung durch die von ihm kuratierte Ausstellung stellt Ihnen der Kunsthistoriker seine Highlights vor und steht Ihren Fragen Rede und Antwort.