Käthe Kollwitz, Gedenkblatt für Karl Liebknecht, dritte, endgültige Fassung, 1920, Holzschnitt © Käthe Kollwitz Museum Köln
10. Januar – 24. März 2019

KÄTHE KOLLWITZ – ZEITENWENDE(N)

Aufbruch und Umbruch
zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus

Bedeutende Zeitenwenden begleiten das Leben von Käthe Kollwitz (1867–1945): Kaiserreich und Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg. Wie kaum ein anderer Künstler setzt sie sich mit den politischen Ereignissen in ihrer Kunst, ihren Tagebüchern und Briefen auseinander – stets getragen von der Sehnsucht nach einer Bruderschaft der Menschen.

Von Januar bis März 2019 stehen diese spannungsgeladenen Themenfelder im Œuvre der Künstlerin noch einmal in den Fokus einer Ausstellung: Als Neuauflage der Schau anlässlich des 100. Gedenkjahres zum Ende des Ersten Weltkrieges 2018 liegt ein Schwerpunkt der Präsentation nun auf den Ereignissen im Januar 1919 – wie der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts. Käthe Kollwitz zeichnet den Kommunistenführer auf Wunsch seiner Familie im Leichenschauhaus und führt sein Gedenkblatt, nach langem Ringen um die geeignete Technik, als einen ihrer ersten Holzschnitte aus.

Zu sehen sind mehr als 200 Zeichnungen, Druckgraphiken, Plastiken und die bekanntesten Plakate der Künstlerin aus dem Bestand der Kölner Kollwitz-Sammlung – neu erworbene Blätter wie auch zahlreiche, äußerst selten gezeigte Werke. Die Ausstellung in acht Kapiteln präsentiert darüber hinaus umfangreiche Informationen zur Zeitgeschichte und zur Biographie der Künstlerin.

to_top

Ich bin einverstanden damit, daß meine Kunst Zwecke hat.«

Käthe Kollwitz, Nie wieder Krieg! Plakat, Kreidelithographie (Umdruck), 1924, Kn 205 III b

Bereits in ihrer Kindheit in der Ära Bismarck träumt Käthe Kollwitz den Traum von Revolution und Barrikade. Ihr Frühwerk ist Ausdruck einer progressiven Gesinnung und zugleich soziale Anklage. Ihre Themen sind trotz der oft literarischen und historischen Sujets brandaktuell. Wilhelm II. und die Offiziellen des Kaiserreichs lehnen die Arbeiten der Künstlerin ab.

Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges fällt Kollwitz` jüngerer Sohn Peter als Kriegsfreiwilliger. Sein Tod bedeutet einen tiefen Einschnitt im Leben der Künstlerin. Je länger der Krieg dauert, umso mehr wandelt sie sich zur Pazifistin.

In der Zeit der Weimarer Republik erlangt Kollwitz höchste Bekanntheit und nutzt diese auch, um den Aufbau der jungen Demokratie zu unterstützen. Mit zahlreichen ihrer Arbeiten versucht sie in den Jahren der Inflation die Not zu lindern. Ein wichtiges Anliegen ist ihr außerdem die pazifistische Erziehung der Jugend.

to_top

Für Deutschland bin ich tot ... «

1932 und erneut nach der Machtübernahme Hitlers 1933 unterzeichnet Käthe Kollwitz einen Aufruf zum Zusammenschluss der Linksparteien, um eine nationalsozialistische Mehrheit zu verhindern – nicht ohne Konsequenzen: sie wird zum Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste gezwungen. Ab 1936 hat sie faktisch Ausstellungsverbot und kann gegen den Zweiten Weltkrieg, den sie früh aufziehen sieht, nicht mehr öffentlich Stellung beziehen.

Kurz vor Ende des Krieges, am 22. April 1945, stirbt Käthe Kollwitz nach ihrer Evakuierung an ihren letzten Zufluchtsort in Moritzburg. Bis zuletzt hält sie an ihrer tiefen Überzeugung fest: 

to_top

Aber einmal wird ein neues Ideal erstehen, und es wird mit allem Krieg zu Ende sein. «

Öffentliche Führungen

10.1.-24.3.2019

jeden So

15 Uhr


jeden Do

17 Uhr

Kosten: nur Eintritt

ÖFFENTLICHE FÜHRUNG

Käthe Kollwitz – Zeitenwende(n)


Vom Kaiserreich über den 1. Weltkrieg, die Weimarer Republik, dem Nationalsozialismus bis zum 2. Weltkrieg: Die große Überblicksschau der Kölner Kollwitz Sammlung macht das spannungsgeladene Feld zwischen all den Umbrüchen und Aufbrüchen deutlich, die Kollwitz in ihrer Zeit durchlebt hat. Die Führung zeigt, welch beredtes Zeugnis die Zeichnungen, Druckgraphiken und Plastiken der Künstlerin sowie ihre eindringlichen Tagebuchaufzeichnungen von diesen Zeitenwende(n) geben.

20.1.2019

Sonntag

15 Uhr

Kosten: nur Eintritt

Expertenführungen

Rundgang durch die Ausstellung mit Dr. Alexandra von dem Knesebeck


Am 15. Januar 1919 werden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht nach der Niederwerfung des Spartakus-Aufstandes von Freikorpssoldaten ermordet. Kollwitz zeichnet den Kommunistenführer auf Wunsch seiner Familie im Leichenschauhaus und führt sein Gedenkblatt - nach langem Ringen um die geeignete Technik - als einen ihrer ersten Holzschnitte aus.
Die Kollwitz-Expertin Alexandra von dem Knesebeck, Co-Kuratorin der Ausstellung, nimmt in ihrer Führung auch die Ereignisse vor 100 Jahren in den Fokus.

14.1.2019
11.2.2019
11.3.2019

Montag

11 Uhr

Kosten: nur Eintritt

Führungen für Eltern mit Baby

Elternzeit

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt!
Deshalb ist eine vorherige Anmeldung unter museum@kollwitz.de wünschenswert, gerne auch noch kurzfristig am Tag selbst, dann bitte telefonisch unter 0221 / 227-2899.

Immer am zweiten Montag im Monat laden wir ein zu einer Kunstpause für Eltern mit Baby. Gemeinsam sehen wir uns die jeweils aktuelle Ausstellung an. Ganz in Ruhe, ganz unter uns. Wir nehmen uns die Zeit, die Sie und Ihr Kind brauchen – auch zum Stillen, Weinen oder Wickeln. Eine Tragehilfe während des Rundgangs ist von Vorteil, aber kein Muss. Es ist auch genügend Platz für den Kinderwagen.

16.1.2019
20.2.2019
20.3.2019

Mittwoch

17 Uhr

Kosten: nur Eintritt

Studis führen Studis

Snapshot!

Thema am 16.1.2019:
»Wo ist die neue Form für den neuen Inhalt dieser Jahre?« Kollwitz und der Holzschnitt
Thema am 20.2.2019:
»Mit uns zieht die Zeit…« Die jungen Kriegsfreiwilligen im Ersten Weltkrieg
Thema am 20.2.2019:
Wohnungsnot und Schichtarbeit – Arbeiterleben um 1900

30 Minuten, ein Thema, totale Entschleunigung. Im Käthe Kollwitz Museum bieten wir euch einmal im Monat die Gelegenheit, gemeinsam mit unseren studentischen Museumskollegen intensiv in die Ausstellung einzutauchen. Ausgestattet mit ein paar Hintergrundinfos zur Ausstellung wagen wir die Konfrontation und konzentrieren uns auf nur ein Thema. Sehen, beschreiben und diskutieren. Als Erinnerung gibt’s am Schluss einen Polaroid-Snapshot mit dir und deinem Lieblingswerk für den WG-Kühlschrank

24.3.2019

Sonntag

15 Uhr

Kosten: nur Eintritt

Expertenführungen am letzten ausstellungstag

Rundgang durch die Ausstellung mit Alexandra von dem Knesebeck


Am letzten Ausstellungstag führt noch einmal die Kollwitz-Expertin Alexandra von dem Knesebeck  durch die Ausstellung.


workshop

16./17.2.2019

Sa/So

12–17 Uhr

Kosten: 90 € (inkl. Material)
Leitung: Bettina Meyer

Wochenend-Workshop
für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren

Wie gedruckt ?!

Begrenzte Teilnehmerzahl!
Anmeldung bis 12.02.2019 unter
0221 / 227-2602 oder museum@kollwitz.de

Die Werke von Käthe Kollwitz belegen nicht nur ihren meisterhaften Umgang mit den verschiedensten druckgraphischen Techniken, sie zeugen auch von der großen Experimentierfreude der Künstlerin. An diese wollen wir in unserem zweitägigen Intensiv-Workshop anknüpfen. Unter Anleitung der Künstlerin Bettina Meyer lernen wir nicht nur die klassischen Drucktechniken (Hoch- und Tiefdruck) für den Auflagendruck kennen, sondern viele Möglichkeiten, neue malerische Effekte auch ohne Druckpresse in die Gestaltung eines Bildes zu integrieren. Wir experimentieren unter anderem mit den folgenden Techniken: Linolschnitt, Holzschnitt, Ölpause, Monotypie, Materialdruck, Dekalkomanie und erweitern so unsere eigenen Ausdruckmittel.


programm für kinder

26.1.2019
23.2.2019

Samstag

14-17 Uhr

Kosten: 5 € (inkl. Material)

Samstagswerkstatt für Kinder ab 6 jahren 

Step by Step zur Plastik

Begrenzte Teilnehmerzahl!
Anmeldung bis 2 Tage vor Beginn
unter 0221 / 227-2602 oder museum@kollwitz.de

Willkommen in der Bildhauerwerkstatt! Die Form einer Skulptur beflügelt unsere Phantasie und lässt uns ihren Inhalt erfühlen. Doch wie schafft es der Bildhauer uns mit einem einzigen Moment eine ganze Geschichte zu erzählen? In diesem Kurs erfahren wir wie eine Skulptur entsteht und dann kannst du deiner Kreativität beim Modellieren einer eignen Plastik freien Lauf lassen.

3.2.2019

Sonntag

11.30 Uhr

Kosten: nur Eintritt

Entdeckertour für kinder ab 6 jahren

›Kathusch‹ – Käthe und die Malweiber


Frauen können Künstler sein? Aber klar, sagen wir heute! Vor 150 Jahren war das noch ganz anders. Käthe Kollwitz und ihre Kolleginnen durften nicht mal gemeinsam mit den Männern ausgebildet werden, sie gingen auf sogenannte Damenschulen. Das brachte ihnen den Spitznamen „Malweiber“ ein. Viele von den modernen, jungen Frauen wurden bekannte Künstlerinnen, ganz so wie Käthe Kollwitz. Wir erzählen euch ihre Geschichte und schauen uns die Werke der jungen Käthe Kollwitz ganz genau an.

Adresse

Käthe Kollwitz Museum Köln

Neumarkt 18-24 / Neumarkt Passage

50667 Köln

+49 (0)221 227 2899

+49 (0)221 227 2602

Öffnungszeiten

Di bis So

11 - 18 Uhr

Feiertage

11 - 18 Uhr

Erster Do im Monat

11 - 20 Uhr

Montags

geschlossen

Bitte beachten Sie

Die Ausstellungsräume des Käthe Kollwitz Museum Köln bleiben wegen umfangreicher Baumaßnahmen vorübergehend geschlossen.

zur Karte